Der Sommer ist da, und angesichts der steigenden Temperaturen fragen sich die Nutzer neuer Elektrofahrzeuge, wie sich die Hitze auf ihre Leistung auswirken wird. Lange Autobahnfahrten in Kombination mit der Sommerhitze können dazu führen, dass sich die Batterien aufheizen, aber denken Sie daran, dass Sie keinen Verbrennungsmotor fahren, der natürlich viel Wärme erzeugt.
Hier finden Sie also einige Informationen und Tipps für Ihre Fahrten, damit Sie Ihre Batterien in diesem Sommer ohne Probleme aufladen können.
Wie wirkt sich Wärme auf die Batterien von Elektrofahrzeugen aus?
Batterie und Überhitzung
Lithium-Ionen-Batterien können extremen Temperaturen nicht standhalten. Tatsächlich funktionieren sie am besten bei Temperaturen zwischen 20 und 25 °C.
Das Risiko einer Überhitzung der Batterie steigt im Sommer, wenn die Fahrgeschwindigkeiten höher und die Fahrten länger sind. Bei einer Temperatur von mehr als 45-50 °C verschlechtert sich die Elektronik der Batterie schneller und die Ladeleistung nimmt ab. Viele Elektrofahrzeuge sind mit einem Kühlsystem für die Batterie ausgestattet, sodass die Hitze sie unterschiedlich beeinträchtigen kann. Bedenken Sie jedoch, dass kein Verbrennungsmotor zusätzliche Wärme erzeugt.
Kühlsystem der Batterie
Das Kühlsystem an Bord des Elektrofahrzeugs beeinflusst die optimale Wartung der Batterie bei mehr oder weniger großer Hitze. Viele Elektroauto-Modelle sind heute mit leistungsstarken Kühlsystemen ausgestattet, die mit Kühlflüssigkeit arbeiten. Dies ist der Fall bei einigen Marken wie Teslas, Kia oder Hyundai, um nur einige zu nennen.
Andere Fahrzeuge hingegen regeln die Temperatur der Batterie mit einer Zwangsluftkühlung, die weniger effizient ist. Prüfen Sie also, mit welchem System Ihr Elektrofahrzeug ausgestattet ist, und passen Sie Ihre Fahrten bei warmem Wetter entsprechend an.
Mehr Autonomie
Mäßige Temperaturen im Sommer ermöglichen der Batterie eines Elektroautos eine größere Reichweite, weil der Verbrauch geringer ist. Warmes Wetter ist also gut für die Batterie eines Elektroautos.
Unser Kundendienstleiter Emilio J. Fernández, einer der Pioniere von Elektrofahrzeugen in Spanien, teilt seine Erfahrungen:
"Vor ein paar Wochenenden bin ich mit meinem Tesla Model S 1.300 km von Madrid nach Marbella gefahren, und der Verbrauch war etwa 2 kWh/100 km niedriger als auf der gleichen Strecke im vergangenen Dezember. Vor allem bei heißem Wetter habe ich 10-15 % mehr Autonomie. Wenn die Batterie eines Elektroautos mit einem guten Batteriemanagementsystem (BMS) und einer Flüssigkeitskühlung der Batterie ausgestattet ist, sollte das Auto außerdem perfekt geladen werden. In der Tat funktionieren Batterien am besten bei 20 °C, sodass das Sommerklima viel besser ist als 0 °C im Winter".
Einige Elektroautos haben jedoch eine eher schlechte Kühlung, die manchmal als "passiv" bezeichnet wird, sodass das BMS die Leistung während des Ladevorgangs reduziert, um die Batterie zu schützen und ihre Abnutzung zu verringern. Infolgedessen dauern die Ladevorgänge länger als erwartet. Diese Situation wird als "Rapidgate" bezeichnet.
Werden Ladestationen durch Hitze beeinträchtigt?
Ja, Hitze hat auch Auswirkungen auf die elektronischen Komponenten der Ladestationen. Öffentliche Ladeinfrastrukturen funktionieren in der Regel bis zu einer Temperatur von 50 °C optimal und bieten ein sehr hohes Leistungsniveau.
Die Wurzel des Problems liegt in der Tatsache, dass öffentliche Ladestationen selten geschützt sind. Heute sind die meisten Ladestationen im Freien weder mit einem Dach noch mit einem Schutz gegen extreme Temperaturen ausgestattet. Natürlich gibt es einige wenige Ausnahmen, wie z. B. Ladestationen, die mit einem Dach mit Sonnenkollektoren ausgestattet sind, um zusätzliche Energie zu erzeugen. Erfreulicherweise gibt es immer mehr überdachte Ladestationen, auch wenn viele von ihnen in der prallen Sonne stehen. Ironischerweise sind die meisten Zapfsäulen an Tankstellen überdacht, wo hingegen Ladestationen für Elektrofahrzeuge kaum überdacht sind.
Kurz gesagt: So wie die Batterie eines Elektrofahrzeugs können auch Ladestationen bei hohen Temperaturen die Leistung begrenzen.
Was ist mit der Energie, die für die Klimaanlage verbraucht wird?
Wie bei den meisten Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wirkt sich der Einsatz von Klimaanlagen insbesondere bei extremen Temperaturen negativ auf die Reichweite aus.
Wie beim Kühlsystem hängt dies davon ab, wie die Klimaanlage betrieben wird. Bei Elektrofahrzeugen, die mit einer Wärmepumpe mit reversibler Klimaanlage ausgestattet sind, sind die Auswirkungen geringer. Dieses System wird immer beliebter, weil es weniger Energie verbraucht. Es ist die ideale Lösung, um sowohl im Sommer als auch im Winter unter angenehmen Bedingungen zu fahren, ohne die Batterie zu belasten.
Wenn Ihr Elektrofahrzeug mit einer Wärmepumpe ausgestattet ist, ist der Energieverbrauch der Klimaanlage sehr gering.
Unsere Tipps zur Vermeidung von Stress beim Aufladen bei Hitze
1. Die Wahl der richtigen Ladestationen für den Sommer
Entscheiden Sie sich für überdachte Ladestationen oder für Ladestationen in Tiefgaragen, um schattige Ladestationen zu bevorzugen. Idealerweise suchen Sie auch auf Reisen nach Ladestationen, die Dienstleistungen wie Cafés, Bars oder Restaurants anbieten, damit Sie auch etwas trinken können. Fotos, die von der Electromaps-Community auf der mobilen App gepostet werden, helfen Ihnen bei der Auswahl der besten Ladestationen.
Wichtig: Wenn Sie eine Ladestation zu Hause installieren wollen, achten Sie auf die Ausrichtung und darauf, dass sie gut geschützt ist, vor allem, wenn sie sich im Freien befindet.
2. Beste Zeit zum Aufladen: abends oder früh morgens
Es ist gut, das Aufladen ebenso wie die Fahrt zu planen. Wir empfehlen das Aufladen am Abend oder am frühen Morgen, damit das Aufladen sowohl für Sie angenehmer ist, weil es mit Ihren Ruhezeiten zusammenfällt, als auch für Ihr Elektrofahrzeug. Es ist eine Win-Win-Situation.
3. Schalten Sie die Klimaanlage ein, bevor Sie das Haus verlassen
Um die Fahrt in bestmöglichem Zustand zu beginnen, haben einige Fahrzeuge die Möglichkeit, den Fahrgastraum während des Ladevorgangs vorzukühlen". Auf diese Weise bezieht die Klimaanlage Energie aus dem Stromnetz und nicht aus der Batterie. Sie startet also mit einer idealen Umgebungstemperatur, und um sie auf diesem Niveau zu halten, wird viel weniger Energie benötigt. Eine großartige Lösung, um die Batterieleistung während einer langen Fahrt zu optimieren.
Bei den meisten Elektrofahrzeugen kann die Vorkühlung programmiert werden, entweder über das Armaturenbrett oder per Fernsteuerung über die App des Herstellers.
4. Fahren ohne Eile
Eine sanfte Fahrweise anstelle von abrupten Bewegungen ist unter allen Umständen von Vorteil, vor allem aber in Zeiten extremer Temperaturen. Geschwindigkeitsübertretungen sind immer schädlich für die Lebensdauer der Batterie. Denken Sie auch daran, dass es jeden Sommer Millionen von Fahrten und leider auch viele Unfälle gibt.
Viel Glück in der Sonne!